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Erschienen in: esotera 5/1996
(Seite 54-59) |
Kraft aus potenziertem Lebenssaft
Harmopathie heißt eine völlig neu artige
Behandlungsmethode, die Homöopathie und Geistheilung in sich
vereinigt. Sie soll einen Prozeß der Selbstfindung anregen,
der zu tieferer seelischer Harmonie und auf diese Weise zu körperlicher
Genesung führt
Von Ulrich Arndt
Aying-Nammja, Aying-Nammja" - mehrmals wiederhole ich diese Worte
und versuche sie „in mir schwingen" zu lassen. Es ist kein
altüberliefertes indisches Mantra, sondern ein persönliches „energetisches
Codewort", das aus dem Puls meines Blutes „erspürt" worden
ist. Das jedenfalls behauptet Wolfgang Zönnchen, Leiter esoterischer
Seminare, Medium und Buchautor. 64 verschiedene „Energie-Codes" sollen
auf diese Weise beim Menschen „ablesbar" sein. Die Zahlengleichheit
mit dem Code der DNS, dem Träger der Erbinformation, sei kein Zufall.
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Links:
Seminargruppe beim Erlernen der neuartigen mentalen Behandlungstechnik;
links ihr medialer „Erfinder" Wolfgang Zönnchen.
Heilpraktikerin Helga E. (Bild o.): „die Schmerzen deutlich
gelindert" |
Dieses besondere „Codewort" spielt in
einer neuartigen Behandlung zur energetischen Harmonisierung des
Menschen eine zentrale Rolle. Wolfgang Zönnchen, dem diese
Therapie nach eigenen Angaben „auf medialem Wege enthüllt" wurde,
nannte sie „Harmopathie" - als Verschmelzung der Worte
Harmonie und Homöopathie. Mit Hilfe des individuellen Energie-Wortes
soll es jedem Menschen spätestens nach 10- bis 20maligem Üben
gelingen, „heilende geistige Energie" freizusetzen -
allein ein gewisses Maß an Konzentrationsfähigkeit sei
nötig und menschliches Einfühlungsvermögen in die
Person, der man diese Energie übermitteln möchte. Sie
wird jedoch nicht wie normalerweise bei Geistheilungen direkt auf
eine Person übertragen, sondern sie wird genutzt, um aus einem
Blutstropfen des Patienten ein ungewöhnliches energetisches
Heilmittel herzustellen. Hierfür wird in einer abgewandelten
Form der bekannten homöopathischen Arzneimittel-Potenzierung
- nachdem der Akteur das „Schwingen des Energie-Wortes" praktiziert
hat - ein Blutstropfen des „Patienten" in neunundneunzig
Tropfen Wasser verschüttelt. „Dadurch wird dessen eigene
,Ur-Information', also sein individuelles energetisches Programm,
das in den Blutzellen gespeichert ist, freigelegt und aktiviert.
Das Blut wird quasi von energetischen Störungen befreit und
neu aufgeladen", interpretiert Zönnchen sein Verfahren.
Noch eine weitere Besonderheit soll die harmopathische Behandlung haben:
Die Potenzierung des Blutes kann real mit einem tatsächlich vom
Patienten entnommenen Blutstropfen im Reagenzglas erfolgen, aber auch
ausschließlich imaginativ, also in der Vorstellung des Behandlers
durchgeführt werden (zum genauen Ablauf s. Kasten S. 56). Die Wirkung
sei bei beiden Methoden gleich: Es trete eine tiefgehende seelische und
geistige Harmonisierung ein, wodurch als Nebeneffekt auch viele körperliche
Leiden verschwänden oder zumindest gemildert werden könnten.
Nun wäre es durchaus naheliegend, dieses ganze höchst abstrakte
Verfahren als „esoterische Spekulation" abzutun. Tatsächlich
gibt es auch noch keine gesicherten medizinischen Studien zum Erfolg
dieser Behandlungsmethode. Die Berichte einzelner Ärzte, Heilpraktiker
und Psychologen, die diese neue Methode seit etwa eineinhalb Jahren neben
anderen Heilverfahren anwenden, sind jedoch so vielversprechend und oft
verblüffend, daß sich eine unvoreingenommene Prüfung
empfiehlt: Schon nach wenigen Behandlungen - in seltenen Fällen
sogar nach einer einzigen - konnten Schmerzen, Migräne und andere
Gesundheitsstörungen, die von der Schulmedizin als psychosomatisch
bezeichnet werden, wie zum Beispiel Magersucht und Bulimie, völlig
zum Verschwinden gebracht werden. Zumindest aber soweit zurückgedrängt,
daß der Patient sie nicht mehr als größere gesundheitliche
Belastung empfindet. So konnten zum Beispiel Migräne-Anfälle
im Laufe der Behandlung von wöchentlicher auf eine Wiederkehr erst
nach mehreren Monaten hinausgeschoben werden.
Parallel zu solchen körperlichen Wirkungen werde stets „ein
tiefgehender Selbstfindungsprozeß beim Patienten angestoßen,
der zu einer größeren inneren Stabilität führt.
Dadurch wird die Streß-Empfindlichkeit verringert und vermutlich
auch die Arbeit der Selbstheilungskräfte erleichtert", sagt
der praktische Arzt Dr. med. Dietrich G., betont aber gleichzeitig: „Ein
Wundermittel für körperliche Krankheiten ist es jedoch nicht."
Selbstfindung ist Voraussetzung
für eine Heilung
Dieser „Selbstfindungsprozeß" scheint
sogar die Voraussetzung dafür zu sein, daß beim Patienten
eine gesundheitliche Veränderung eintreten kann. Für
die Psychologin Marika Opper, Worms, die nach mehrmonatigen eigenen
Versuchen seit dem Frühjahr 1994 Zönnchens Energiebehandlung
anwendet, ist die „innere Auseinandersetzung der Patienten
mit sich selbst und mit ihren verborgenen Ängsten, die durch
die Harmopathie angestoßen wird", der Schlüssel
zu Gesundheit und Harmonie. Eine Auseinandersetzung, die nicht
nur im Intellekt stattfinde - wie dies bei Gesprächstherapien
oft der Fall sei -, sondern die viel tiefer, bis ins Seelische
hineinreiche.
Statt zuerst die Umgebung für alles, was einem zustößt,
verantwortlich zu machen, suche man in diesem Prozeß nach den Ursachen
im eigenen Ich. „Wer dazu bereit ist und diesen Weg der Persönlichkeitsentwicklung
gehen möchte, bei dem kann die Harmopathie sehr erfolgreich sein",
sagt die Psychologin. Der Patient werde dadurch nicht nur „seiner
selbst bewußter", sondern auch „selbstbewußter",
sicherer und insgesamt harmonischer. Dies wiederum unterstütze ihn
dabei, die Krankheit zu überwinden. So habe Marika Opper erlebt,
daß Schlafstörungen und geistige Verwirrtheit bei älteren
Menschen ebenso verschwinden wie zum Beispiel Erkrankungen der Wirbelsäule.
Die Praxis der Harmopathie
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Bereits seit über 100 Jahren kennt
man in der Homöopathie die energetische Potenzierung von
Blut. Dabei wird aus einem Blutstropfen durch homöopathische
Verschüttelung ein Heilmittel - meist in der Potenz D
30 - hergestellt. Im Vergleich dazu weist die Prozedur nach
Zönnchen drei wesentliche Unterschiede auf: die Verwendung
des erwähnten Energie-Codes, die Auswahl ganz bestimmter-angeblich
besonders energiereicher und harmonischer - Potenzen wie zum
Beispiel der C 27, C 49, C 81 und C 343 (insg. sieben Potenzschritte
der Zahl 3 oder 7) sowie die Möglichkeit, statt einen
realen Blutstropfen zu potenzieren, alles nur mental - in der
Vorstellung des Behandlers - durchzuführen.
In den letzten drei Jahren hat ihr „medialer Schöpfer" Wolfgang
Zönnchen etwa 350 Personen in Seminaren ausgebildet; mehr als
die Hälfte der Teilnehmer bieten die Therapie als Behandlung
an, und die meisten von ihnen arbeiten mit dem rein mentalen Verfahren.
(Auch
Pflanzen und Tiere können mit einer Variation dieser Methode
behandelt werden.)
Der Ablauf einer Behandlung: Während der gesamten Dauer halten
Patient und Therapeut die Augen geschlossen.
1. Der Patient erzählt eine wahre, ihn emotional bewegende Geschichte
aus seinem Leben in der sprachlichen Gegenwartsform. Der Behandler
antwortet am Schluß nur durch eventuelle Bilder oder Worte,
die ihm spontan - vom Verstand nicht kontrolliert - dazu einfallen.
2. Der Behandelte läßt sein Energie-Codewort „in
sich schwingen".
3. Der Behandler entnimmt real oder mental einen Blutstropfen und
potenziert ihn in einer zweimaligen Arbeitsfolge. Danach sei dieses
Präparat je nach Vorstellung des Behandlers die Potenz C 27,
C 81, C 243 usw.
4. Der Patient erhält sieben Tropfen dieses Präparats auf
die Zunge. |
„ Krankheit weist auf die gestörte Kommunikation
zwischen Seele, Geist und Körper hin. Diese Verbindung sowie
der Kontakt mit dem Göttlichen, das jeder Mensch in sich trägt,
wird durch die Harmopathie-Behandlung nach und nach verbessert",
erläutert der „mediale Schöpfer" der Therapie,
Wolfgang Zönnchen, seine Deutung der Heilwirkung. Daß geistig-seelische
Disharmonien entscheidend zu der Entstehung von Krankheiten beitragen
können, wird in vielen naturheilkundlichen und esoterisch
ausgerichteten Therapien schon seit langem zugrunde gelegt und
findet in jüngster Zeit mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen
der Psycho-Neuro-Immunologie (PNI) auch in der Schulmedizin immer
breitere Anerkennung. Neu ist jedoch Zönnchens Behauptung,
daß jeder Mensch das harmonisierende „Gegenmittel" mit
seinem Blut bereits in sich trage. „Jeder hat damit eine
vollständige 'Apotheke' in sich, man muß diese Informationen
nur dem Patienten wieder unverfälscht zugänglich machen,
was mit der Harmopathie nach und nach erreicht werden kann."
„ Krankheit bietet
die Chance für einen seelischen Lernprozeß“
Wie wichtig die psychische bzw. geistig-seelische
Komponente bei einer Krankheit und ihrer Heilung ist, betont auch
Dr. Franz Gringinger, naturheilkundlich praktizierender Arzt im österreichischen
Wels. Seit eineinhalb Jahren wendet er Zönnchens Harmopathie
an - wie die meisten Behandler in der Variante der ausschließlich
im Geistigen vorgenommenen Potenzierung des Blutstropfens - und
hat damit über 100 verschiedene Patienten behandelt. „Alle
Patienten haben sich durch die Harmopathie psychisch stabilisiert,
entwickeln nach und nach mehr Vertrauen zu sich selbst und machen
eine innere Entwicklung durch", berichtet Dr. Gringinger.
Seiner Meinung nach bietet eine Krankheit nämlich auch die
Chance zu einem Lernprozeß, und durch die innerliche Veränderung,
die von der Harmopathie angestoßen wird, werde die Krankheit
schließlich überflüssig. Er behandle zudem nur
Patienten mit Harmopathie, die sich diese Form der Therapie selbst
auswählen. „Sie scheinen besonders empfänglich
- oder gewissermaßen, reif' - dafür zu sein, und bei
ihnen hat die Behandlung stets gute Erfolge", sagt er. Auch
er hebt jedoch hervor, daß die Harmopathie kein Wundermittel
sei: „Eine wirkliche Spontanheilung - bis auf die Behebung
von Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindelanfällen - habe
ich noch nie erlebt." Dennoch konnte er allein durch diese
energetische Behandlungsmethode auch schwerste Krankheiten in ihrem
Verlauf stoppen. So habe sich zum Beispiel die angeborene fortschreitende
Muskelschwäche bei einem Mädchen - an der ihre Schwester
bereits gestorben ist - soweit gebessert, daß sie heute wieder
gehen kann. Die Schulmedizin kenne dafür keine erfolgreiche
Behandlung. Ähnliche Erfolge habe er unter anderem bei Multipler
Sklerose, Asthma, Neurodermitis und schweren Erschöpfungszuständen
erreichen können.
Eine Kombination von Homöopathie
und Geistheilung
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Einige wenige Ärzte und
Therapeuten wenden die
Harmopathie in ihrer Praxis an;
Psychologin Marika Opper (oben),
Dr. med. Franz Gringinger (ganz oben) |
Alle Behandler betonen, daß es noch eine weitere
wichtige Voraussetzung dafür gebe, daß die Harmopathie überhaupt
funktionieren kann - die Aufnahme eines Kontakts mit dem Unbewußten
des Patienten. „Nur wenn sich ein Behandler dank eigener
großer Lebenserfahrung auf den Patienten einstellen kann,
kann auch die Behandlung erfolgreich sein", sagt die Psychologin
Marika Opper. Sie kombiniert die harmopathische Behandlung mit
einer Gesprächstherapie.
Ein anderer Behandler meint aufgrund seiner Erfahrungen, daß ein
erfolgreicher Heilungsprozeß ähnlich wie bei einer Geistheilung
auch bei der Harmopathie vor allem durch das Maß an „Nächstenliebe" gefördert
wird, das der Behandler dem jeweiligen Patienten entgegenbringen und
ihm zeigen kann. Damit wird Zönnchens wohl allzu kühne Behauptung,
daß generell jeder die Harmopathie erlernen und gleich gut mit
ihr behandeln könne, zurechtgerückt.
Dem Harmopathie-„Entdecker" scheint dieses Dilemma aber durchaus
bewußt zu sein. Damit jedem Behandler ein tieferer Seelenkontakt
mit dem Patienten möglich wird, hat er nämlich eine ungewöhnliche
Form des Patientengesprächs entwickelt: Der Behandler läßt
den Patienten nicht über seine Krankheitssymptome reden, sondern
bittet ihn, eine wahre Geschichte aus seinem Leben zu schildern - eine,
die ihn emotional positiv oder negativ besonders berührt hat. Der
Patient soll sie so schildern, als ob er sie gerade erlebe, also in der
sprachlichen Gegenwartsform. Dadurch öffne er sein Unbewußtes,
und der Behandler könne zu ihm einen weit tieferen geistigen Kontakt
herstellen als in einem gewöhnlichen Gespräch.
Auch Patienten spüren meist schon während der Behandlung, daß Ungewöhnliches
mit ihnen geschieht. Ihnen wird heiß, sie sehen innere Bilder,
haben das Gefühl, ihre Wirbelsäule werde „zurechtgerückt",
spüren eine große Ruhe und Harmonie oder fühlen sich
innerlich aufgewühlt und erinnern sich an längst Vergangenes.
Mir selbst ergeht es nicht anders, als ich im Rahmen eines Wochenendseminars
mit den harmopathischen Grundregeln vertraut gemacht werde. Insgesamt
neun Personen - außer mir ein Psychologe, drei Heilpraktiker, ein
Heilpraktiker in der Ausbildung, ein Reiki-Therapeut und zwei Laien -, üben
wir untereinander das ungewöhnliche Patientengespräch und die
damit verbundene innere Kontaktaufnahme sowie die harmopathische Energie-Behandlung.
Die stärkste Reaktion erlebt dabei Heilpraktikerin Helga E., die
aufgrund eines langjährigen Hüftschadens gerade an Schmerzen
in den Knien leidet. „Während ich behandelt wurde, wurde ich
einige Male förmlich hin- und hergeschüttelt. Jetzt sind meine
Schmerzen in einem Knie völlig weg und in dem anderen deutlich geringer",
erzählt sie uns danach. Seminarleiter Wolfgang Zönnchen dämpft
jedoch die Erwartungen der übrigen Teilnehmer und versichert, daß solche
schnellen und heftigen Reaktionen eher die Ausnahme sind.
„Die Erkrankung des
Waldes ist ein Spiegel für die der menschlichen Seele“
Was ist nun die Harmopathie - eine Weiterentwicklung
der Homöopathie, eine Form der Geistheilung? Oder beides zugleich?
In einer Meldung der Presseagentur dpa bezeichnet Prof. Wolfgang
Schramm von der Universitätsklinik München sie als „homöopathische
Variante des Eigenblutspritzens mit einem Gemisch aus Psychologie
und Psychotherapie". Dr. Gringinger sieht in ihr eine Form
der (psychologischen) „Entwicklungstherapie". Zumindest
wenn sie rein mental angewendet wird, kann man sie auch der Geistheilung
zurechnen. In der besonderen Ritualisierung der energetischen Behandlung
durch Potenzierung des Blutstropfens, Energie-Code und Gespräch
scheint der Behandler in die Lage versetzt zu werden, mit einer
bisher nicht erklärbaren „Kraftquelle" heilerisch
arbeiten zu können. Von anerkannten Geistheilern, die eine
offenbar vergleichbare Fähigkeit meist „spontan" erlangen,
wird diese Quelle als Gott, Liebe oder All-Verbundenheit bezeichnet.
Zönnchen legt das in seinen Äußerungen ebenfalls
nahe, wenn er von dem „Göttlichen im Menschen" spricht,
für das man sich öffnen solle. Woher die Energie jedoch
wirklich kommt und woher er die Therapieform „medial übermittelt" bekam,
vermag er nicht zu sagen.
Eine Liste der Ärzte, Heilpraktiker
und Laientherapeuten, die die Harmopathie anbieten, sowie Informationen über
das Wochenendseminar zum Erlernen der Harmopathie (Preis ca. 600,-
DM) ist bei Zusendung einer Postkarte erhältlich vom: „Institut
für Harmopathie-, Postfach 61, 83624 Otterfing
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Der Harmopathie-Erfinder Wolfgang
Zönnchen entwickelte auch eine „Therapie" für
den Wald, die erfolgreich getestet wurde (Bild links) |
Das alles macht neugierig auf den Menschen Wolfgang
Zönnchen. Wer ist dieser stämmige 50jährige, der
ein Glas Wein liebt und von den Zigaretten - wie er gesteht - nicht
lassen kann? Als er vor rund zehn Jahren zum ersten Mal „Stimmen" in
seinem Kopf „hörte", war er keineswegs ein eingefleischter
Esoteriker. „Ich war damals ein erfolgreicher Unternehmer,
besaß eine Gesellschaft zur Vermarktung von Tankstellen-Kreditkarten
und einen Großvertrieb für Videofilme und beschäftigte
insgesamt 200 Mitarbeiter." Nach den ersten medial empfangenen
Botschaften und nachdem ihm mehrere Psychiater versichert hatten,
daß er „nicht spinne, sondern vollkommen gesund" sei,
verkaufte er seine Firmen und begann esoterische Bücher zu
schreiben und Seminare zu halten.
Ein Spiegelbild der Desorientierung
des Menschen
Den ersten spektakulären Erfolg einer medial übermittelten
Therapie erlebte Zönnchen im Sommer 1990. Patient war damals
allerdings der Wald. Um ihn von dem um sich greifenden „Waldsterben" zu
kurieren, ließ er nach traditionellem homöopathischem
Verfahren ein Präparat herstellen. Ausgangsstoffe waren Regenwasser,
das von mehreren Schauern jeweils aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen
aufgefangen worden war, der Samen von Tannenzapfen und verschiedene
Pflanzenstärkungsmittel.
Dieses homöopathisch potenzierte Gemisch sprühte er in Zusammenarbeit
mit dem „Forschungs-Förderungs-Fonds der österreichischen
Wirtschaft" vom Hubschrauber aus auf einen Teil des erkrankten Hochgebirgswaldes
in Nenzing/Vorarlberg. Der Erfolg war verblüffend. Den Auswertungen
von „Umwelt-data" zufolge wurde der Wald zwar nicht sofort
wieder gesund, jedoch konnte auf den zweimal bestäubten Waldflächen
eine weitere Verschlechterung zumindest gestoppt werden. Einige Bäume
waren auch deutlich dichter belaubt. Die benachbarten Waldstücke
hingegen siechten weiter vor sich hin (s. esotera 4/91, S. 13).
Warum wurde dieses Mittel daraufhin nicht großflächig angewendet?
Zum einen habe sich niemand dafür interessiert, zum anderen aber
habe auch Zönnchen die Anwendung nicht mehr gewollt. Der Grund: „Dieses
Projekt war gewissermaßen eine Vorbereitung auf meine eigentliche
Aufgabe, nämlich eine neue Behandlungsmethode für Menschen
zu verbreiten. Medial wurde mir klargemacht, daß die Erkrankung
des Waldes ein Spiegel für den Menschen sei, damit er seine tiefe
Desorientierung und Erkrankung der Seele wahrnimmt", behauptet er.
So könne seiner Auffassung nach das Waldsterben auch nur durch eine
tiefgehende „Behandlung" des Menschen geheilt werden, alles
andere wäre nur ein Herumkurieren an Symptomen. Die Harmopathie
soll diese tiefgehende „Heilung" des Menschen bewirken.
Bildquellen: ©Ulrich Arndt 3x, ©Marika Opper, ©Franz Gringinger, ©Wolfgang Zönnchen
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