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Erschienen in: esotera 10/1997
(Seite 50 - 56) |
Das „Große Werk“ des spagyrischen
Heilens
Das jahrhundertealte Wissen der Alchemisten um die
Herstellung spezieller, spagyrischer Heilmittel und um das „innere
Licht" des Menschen, das sie wieder zum Leuchten bringen,
erlebt einen Aufschwung. Neueste Erkenntnisse machen den geheimnisvollen
Prozeß erstmals auch wissenschaftlich verständlich und
erklären zum Teil die Wirkungsweise und erstaunlichen Heilerfolge
Von Ulrich Arndt
Da, wo sich die Alchemie als kulturelle Tradition erhalten konnte, ist
etwas entstanden, was eine Brücke zu schlagen scheint zwischen dem
alten Naturverständnis und der Medizin von morgen." So beschrieb
der berühmte Arzt und Alchemist Paracelsus vor über 400 Jahren
eine Situation, die verblüffende Ähnlichkeit mit der heutigen
hat: Lange Zeit nur wenig beachtet und von Wissenschaftlern belächelt,
rücken seit einigen Jahren das alte Wissen der Alchemie und ihre
Heilmittel wieder ins öffentliche Interesse: Ärzte und Heilpraktiker
berichten über erstaunliche Erfolge selbst bei schulmedizinisch
schwer ausheilbaren chronischen Erkrankungen, die Wirkungsweise wird
für Wissenschaftler zum Teil erklärbar, und es gibt erste Beweise
für die bis heute als „abenteuerliche Behauptung" geltende
alchemistische Umwandlung chemischer Elemente. Zudem finden seit kurzem
vermehrt öffentliche Vorträge und Kongresse über Alchemie
statt (so etwa Ende August der vom „New York Open Center" in
Prag veranstaltete internationale Kongreß „Prague Alchemy & The
Hermetic Tradition"), mehrere Bücher sind erschienen, und allein
in Deutschland gibt es ein Dutzend kleinerer Firmen (s. Kasten S. 54),
die sich mit der Herstellung sogenannter „spagyrischer", das
heißt auf alchemistischem Weg erzeugter Heilmittel befassen.
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In einem
aufwendigen, häufig viele Monate dauernden komplexen Prozeß aus
Destillationen und Zusatz von Salzen mit der „Information" von
Sonne, Mond und Planeten entstehen spagyrisch- alchemistische
Heilmittel (o. im „Laboratorium Soluna"). Das Wissen
der „Urchemie" wurde von Alchemisten nur symbolisch
verschlüsselt (Abb. ganz li.) weitergegeben |
Spagyrik nennt man den Teil der Alchemie, der sich
mit Hilfe überlieferter alchemistischer Verfahren der aufwendigen
Fertigung von Medikamenten und Tinkturen widmet - Verfahren, die
sich beträchtlich sowohl von denen der Schulmedizin und der
Pflanzenheilkunde als auch von denen der Homöopathie unterscheiden
(s. Kasten S. 56). Die Fertigungsschritte Gärung, Destillation,
Reinigung, Veraschung und Zusammenführung - an sich schon
weit zeitaufwendiger als die meisten heute üblichen medizinischen
Herstellungsverfahren - müssen zudem noch in Harmonie mit
bestimmten kosmozyklischen Abläufen wie dem Stand von Sonne,
Mond und Planeten durchgeführt werden.
Mit der Energie von Sonne,
Mond und Planeten
Eisklares Wasser plätschert von einem Berggipfel
herab, fängt sich in einem aus dem Stamm einer Kastanie gefertigten
Brunnenrohr, wird in Spiralen über sieben Ringe geleitet,
die die Information von sieben verschiedenen Metallen enthalten,
welche wiederum mit den sieben Planeten in Beziehung stehen. Dann
fließt das auf diese Weise energetisierte Wasser durch Holzrinnen
zu Feldern und Gärten mit den unterschiedlichsten Heilpflanzen.
Zu einer ganz bestimmten Stunde des Tages, wenn die Lebenskraft
der jeweiligen Pflanze am größten ist (zum Beispiel
bei der Kamille zwischen 6 und 10 Uhr morgens und bei der Ringelblume
um die Mittagszeit), werden diese gepflückt - per Hand, damit
ihre Energie nicht durch Metalle „abgeleitet" wird.
Die Pflanzen, Blüten oder Blätter werden auf Seide gebettet
und getrocknet. Später wird man sie in speziell gefertigten
Gefäßen in achteckigen Pavilons aus Holz und Glas wiederfinden,
wo sie bei etwa 37 Grad Celsius - der Körpertemperatur des
gesunden Menschen - reifen. Zu bestimmten Zeiten, im Rhythmus der
Auf- und Untergänge von Sonne und Mond, werden sie bewegt,
um die polaren Kräfte dieser Gestirne in den Pflanzenansätzen
harmonisch zu entfalten. Auch Mineralien und Metalle „reifen" auf
diese Weise, bis sie mit den Pflanzenansätzen vereinigt werden.
Nach Destillation, Reinigung und anderen Fertigungsschritten sind die
Pflanzen, Mineralien und Metalle in eine spagyrische Tinktur verwandelt
- eine Tinktur des „Laboratoriums Soluna", des weltberühmten,
von Baron Alexander von Bernus (1880-1965) begründeten alchemistischen
Labors im Schloß Donaumünster.
Die Wiederbelebung alchemistischer
Heilkunst
Erst 1988 war das Soluna- Labor von Marino Lazzeroni
(1937-1996; s. auch Beitrag S. 57) erneuert und vergrößert
worden, damit dort wieder die spagyrischen Präparate des Alexander
von Bernus hergestellt werden konnten.* Ein zweites Labor und die
oben beschriebenen Gärten baute Lazzeroni im italienischen
Averara auf.
*Nach von Bernus' Tod hatte die
Firma „WALA" die Produktion übernommen.
Erst 1980 war er aufgrund literarischen Interesses
an der sehr umfangreichen Bibliothek des Alchemisten mit Isa von
Bernus, der Witwe des Barons, in Kontakt gekommen. „Außer
den Rezepturen und der Atmosphäre war nichts mehr da",
sagte Lazzeroni 1993 in einem Interview, und weiter: „Aber
ich wollte nicht zulassen, daß das Ganze nur ein Museum wird.
Da lag ein Schatz begraben. Auf der ganzen Welt gibt es nichts Ähnliches." Er
investierte sein gesamtes Vermögen, stellte ein Dutzend Leute
ein, begann alchemistische Forschungen zu betreiben und die Spagyrik
und Alchemie in Seminaren und Vorträgen einem größeren
Publikum in Europa, Mittelamerika und den USA bekannt zu machen.
Heilerfolge sind jetzt wissenschaftlich
erklärbar
Mittlerweile gibt es zahlreiche Ärzte und Heilpraktiker,
die wieder spagyrische Präparate therapeutisch nutzen. Vor
wenigen Wochen wurde für den Erfahrungsaustausch unter Therapeuten
ein „Arbeitskreis für Anwender"* gegründet.
Heilpraktikerin Anna Röcker, Mitglied des Arbeitskreises und
Autorin von Büchern zur Bachblütentherapie (gerade neu
erschienen: „Die richtige Bachblüte für jedes Mondzeichen"), über
die erstaunliche Wirkung der spagyrischen Präparate von „Soluna": „Der
positive Einfluß zum Beispiel der spagyrischen Entgiftungskur
für Leber, Niere und Lymphe ist in der Dunkelfeldmikroskopie
anhand des Blutes sehr schnell erkennbar. So lösen sich Verklumpungen
der roten Blutkörperchen, die sogenannte Geldrollenbildung,
nachhaltig auf, wodurch Durchblutung und Sauerstoffzufuhr verbessert
werden."
*Kontaktadresse für den Arbeitskreis:
Laboratorium Soluna Heilmittel GmbH, Dillinger Str. 76, 86609 Donauwörth,
Tel. 0906/706060, Fax 7060678
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Alexander von Bernus (o. li.) gründete
Anfang des Jahrhunderts das „Laboratorium Soluna" im
Schloß Donaumünster (o.). Vor zehn Jahren übernahm
Marino Lazzeroni das Werk (li. mit Isa von Bernus, der Witwe
des Barons) |
Beeindruckende Erfolge werden auch mit bestimmten
Präparaten zur Entgiftung des Bindegewebes erzielt, in das
im Laufe der Jahre Umweltgifte und Stoffwechselreste eingelagert
worden sind. Letztlich wird dadurch die Regulationsfähigkeit
des Organismus dauerhaft überlastet und das wichtige Säure-
Basen-Milieu (s. esotera 3/97, „Hilfe, wenn wir sauer sind")
gestört - die körperliche Ursache vieler chronischer
Erkrankungen.
Wie sind solche Wirkungen erklärbar? Für Dr. Peter Schleicher,
renommierter Münchner Immunologe, der seit langem mit den „Soluna"-
Produkten arbeitet, „sind die geheimnisvollen Erkenntnisse alter
Medizin wie der Alchemie dank neuester immunologischer Erkenntnisse transparent
geworden". Seiner Meinung nach haben Alchemisten auf ihre Weise
die Wirkzusammenhänge der komplexen, erst in jüngster Zeit
von Wissenschaftlern (wieder-)entdeckten Regelkreise von Emotionen, innerer
Sekretion der Hormondrüsen und Immunologie erkannt. Mehr noch, die
Alchemisten haben Präparate entwickelt, mit denen diese Regelkreise „hervorragend
beeinfluß- und steuerbar sind", so Dr. Schleicher.
In der Gärung wird die„ Lebenskraft" der
Pflanze und damit die jeweils heilende „Information“ aus
der Bindung an die Materie herausgelöst
Nach immunologischen Erkenntnissen sind diese verschiedenen
Regelkreise, sogenannte „psychoneuroendokrine immunologische
Systeme", in pyramidenähnlichen Hierarchien miteinander
verknüpft. An der Spitze dieser „immunologischen Hierarchie" stehen
die Wirkungen von Emotionen beziehungsweise die Aktivitäten
des limbischen Systems; dann folgt zunächst die Ebene von
Hypothalamus und Hypophyse, danach die Regulationsstufe im Einflußbereich
der Schilddrüse und schließlich die Ebene der Funktionsquellen
von Gonaden (Geschlechtsdrüsen) und Nebennieren. „Alle
Abwehrzellen stehen kommunikativ miteinander in Verbindung, und
unser Immunsystem ist harmonisch in kosmische Gesetzmäßigkeiten
eingebettet", betont Dr. Schleicher. Auf allen Ebenen aber
könnten nach Erfahrungen des Immunspezialisten mit Hilfe guter
spagyrischer Präparate regulierende Impulse gegeben werden.
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Heilkräuteranbau
von „Soluna" im italienischen Averara: Die verschiedenen
Kräuter und Pflanzenteile werden jeweils zu bestimmten
Tageszeiten per Hand gepflückt und auf Seide getrocknet |
Höchst verblüffend ist nun, daß die
Alchemie bereits vor Jahrhunderten in ihren Zuordnungen von Temperamenten
und psychischen Merkmalen zu bestimmten Planeten und Tierkreiszeichen
und deren Zuordnung wiederum zu Organen und Körperteilen auf
symbolische Weise vergleichbare Verknüpfungen beschrieben
hat.
Der spagyrische Prozeß
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Die Wurzeln von Alchemie und Spagyrik
reichen weit zurück, ihr legendärer Begründer
ist Hermes Tresmegistos, weshalb Hermetische und Alchemistische
Philosophie fast identisch sind. Bekannte Alchemisten waren
Paracelsus, Alexander von Bernus (1880-1965), Frater Albertus
alias Albert Riedel (1911-1984), umfangreiche alchemistische
Forschungen betrieben aber auch Isaac Newton und Johann Wolfgang
von Goethe.
Ziel der spagyrischen Bearbeitung ist es, „die inneren Wirkkräfte
eines Stoffes", die jeweilige Mischung der drei Urprinzipien
Sal, Sulfur und Mercurius herauszulösen und als Arzneikraft
therapeutisch nutzbar zu machen. Dazu werden die Ausgangsstoffe -
Pflanzen, Minerale oder Metalle - schrittweise bearbeitet und verändert.
Nach der überlieferten Tradition sind für einen vollständigen
Prozeß Gärung, Destillation und Veraschung unter Berücksichtigung
kosmozyklischer Abläufe, also des Standes von Sonne, Mond und
Planeten, nötig.
Gärung: Durch
sie wird das Material „einem organischen Auflösungsprozeß" unterworfen.
Nur durch die Gärung können die drei Prinzipien
Sal (Körper), Sulfur (Seele, Wesen) und Mercurius
(Geist) gleichzeitig gewonnen werden, ohne daß dabei
eines der Prinzipien an Wirkung verliert. Mit einem
nur chemischen Herauslösen, wie bei der Herstellung
anderer pflanzlicher Heilmittel, ist dies nach alchemistischen
Vorstellungen nicht möglich.
Destillation: Mit ihr werden die „flüchtigen Stoffe" -
chemisch die ätherischen Öle und Alkohol - gewonnen. Dazu
wird die schonende Wasserdampfdestiliation eingesetzt. Der Destillationsrest
wird getrocknet.
Veraschung: Der
getrocknete Destillatrest wird verascht. Dadurch werden
enthaltene Mineralstoffe und Spurenelemente aus ihrer
organischen Verbindung gelöst und durch Herausspülen
aus der Asche gewonnen.
Vereinen: Destillate
und gelöste Asche werden zusammengefügt.
Hierdurch entsteht das spagyrische Präparat, die
sogenannte Tinktur. Bekanntes Symbol für das Vereinen
ist die „chymische Hochzeit" von Sonne und
Mond, Mann und Frau.
Zirkulieren: Um
aus der spagyrischen Tinktur eine sogenannte Essenz
herzustellen, muß die Tinktur einem mehrmaligen „Zirkulationsprozeß" unterworfen
werden, das heißt, sie muß mehrfach innerhalb
von einem oder eineinhalb Jahren bei niederen Temperaturen
destilliert werden. Erst durch diesen Prozeß können
die Prinzipien Sulfur und Mercurius vollständig „gereinigt" und
die Materie des Sal in „Licht" und damit
der stoffliche Körper in einen Energiekörper
verwandelt werden. Auch bei diesem Prozeß ist
die Berücksichtigung kosmozyklischer Vorgänge
wichtig. Eine solcher abgeschlossener Zirkulationsprozeß wird
als „das Große Werk" bezeichnet. |
Die Alchemie selbst bietet sehr komplexe philosophische
Erklärungen für die Wirksamkeit ihrer Heilmittel. Demzufolge
wird im Laufe des Herstellungsprozesses die „Lebenskraft" der
jeweiligen Pflanze, des Minerals oder Metalls aus seiner Bindung
an die Materie gelöst. In dieser Lebenskraft, als Ausdruck
einer allem zugrunde liegenden „prima materia", sind
drei unterschiedliche Kräfte wirksam: Sal (Salz), das körpergebende,
verdichtende Prinzip, die Quantität, Sulfur (Schwefel), das
beseelende, individuell wesenhafte Prinzip, die Qualität,
und Mercurius (Quecksilber), das geistige und belebende Prinzip,
die Bewegung.
Verblüffende Parallelen
zu neuesten Erkenntnissen
So erwecke Mercurius, die Lebensenergie, das spezifische
Wesen (Sulfur) in der Körperhaftigkeit (Sal) zum Leben. Mensch,
Tier und Pflanze und letztlich alles auf der Erde, auch Mineralien
und Metalle, seien aus einer jeweils unterschiedlichen „Mischung" dieser
drei Prinzipien entstanden. Im Laufe der spagyrischen Bearbeitung
dieser Stoffe („Spagyrik": „Spao" = „Trennen,
Lösen", „Ageiro" = „Binden, Vereinen")
sollen diese drei Prinzipien durch Gärung, Destillation und
Veraschung aufgeschlossen und gelöst, getrennt und gereinigt
werden. Durch ihre Zusammenfügung entsteht die spagyrische
Tinktur, die je nach Ausgangsstoff als Heilmittel eingesetzt werden
kann. Für die Alchemie sind solche spagyrischen Aufbereitungen
jedoch erst der Beginn für eine noch weitergehende Verarbeitung,
von der später die Rede sein wird. In der Sprache moderner
Physik findet man verblüffende Parallelen zu den drei Prinzipien
als den Urbausteinen der Materie. Da Materie bekanntlich nichts
als verdichtete (Schwingungs-)Energie ist, kann sie - zumindest
theoretisch - als komplexe Muster sich überlagernder Schwingungen
beschrieben werden. Eine Schwingungsform aber wird vollständig
durch drei Eigenschaften beschrieben: Amplitude (größter
Ausschlag einer Schwingung), Kurvenform und Frequenz (Schwingungszahl
pro Sekunde), also ebenfalls eine Dreigliederung von Quantität,
Qualität und Bewegung. Tatsächlich werden in Chaos- und
Gehirnforschung bereits derartige Zergliederungen von komplexen
Schwingungsmustern „in die drei Grundprinzipien" mit
Hilfe der sogenannten Fouriertransformation vorgenommen und zum
Teil praktisch genutzt.
Hersteller spagyrischer Heilmittel und
ihre unterschiedlichen Verfahren
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Ein Dutzend verschiedener Hersteller bietet
heute Präparate unter dem Namen „spagyrisch" an.
Fünf von ihnen haben ihre Herstellungsmethoden in das
amtliche Homöopathische Arzneibuch (HAB) aufnehmen lassen;
sie gelten somit als standardisierte Verfahren (Heinz, Krauß,
Pekana, Strathmeyer, Zimpel). Allgemein sind die spagyrischen
Mittel wie homöopathische in Apotheken ohne Rezept erhältlich.
Dennoch hat der spagyrische Herstellungsprozeß kaum etwas
mit dem der Homöopathie zu tun.
Die Methoden der meisten Hersteller unterscheiden sich - zum Teil
sogar gravierend - von den überlieferten spagyrischen Techniken.
Traditionell wurden sogenannte „spagyrische Tinkturen" mit
Hilfe von drei verschiedenen Techniken - Gärung, Destillation
und Veraschung - und unter Berücksichtigung kosmozyklischer
Bedingungen wie Sonnen-, Mond- und Planetenständen hergestellt.
Als spagyrische „Essenz" wird ein Präparat bezeichnet,
bei dem Gärung, Destillation und Veraschung mindestens dreimal
hintereinander durchgeführt wurden und bei dem die so erhaltene
Tinktur noch ein Jahr „zirkuliert", das heißt einem
mehrmaligen Verdunstungs- und Kondensationsprozeß unterworfen
wurde. Derartige Essenzen werden heute nur noch äußerst
selten hergestellt.
Nach der Berücksichtigung dieser fünf traditionellen Kriterien
wurden die spagyrischen Verfahren der verschiedenen Hersteller von
esotera mit Stern versehen - jeweils ein Sternchen für die Durchführung
von Gärung, Destillation, Veraschung, Berücksichtigung
kosmozyklischer Rhythmen und Herstellung mehrfachzirkulierter Essenzen.
(Diese Bewertung schließt nicht aus, daß die Präparate
im Sinne der Homöopathie oder anderer Arzneisysteme wirksam
sind.)
****Spagyrik nach von Bernus
(Laboratorium Soluna Heilmittel GmbH, Donauwörth): Alexander
von Bernus' (1880-1965) Rezepturen gehen auf paracelsische Quellen
zurück. Es werden ohne Zusatz von Hefe und Zucker wässrige
Extraktionen von mehreren Pflanzensorten bei 37 Grad Celsius durchgeführt.
Durch wiederholte Destillationen des Pflanzenrückstandes wird
eine Tinktur gewonnen, in der sich auch das salische Wirkprinzip
niedergeschlagen hat. Diese Zirkulationen werden, nach dem Zusammenfügen
der Tinktur mit neuen Pflanzen und der Gewinnung der Extraktionen,
mit dem Pflanzenrückstand erneut fortgesetzt. Das Besondere
an diesen Komplexmitteln ist, daß ihnen noch metallische Wirkprinzipien
beigegeben werden. Die Verfahren gehen auf Beobachtungen der alten
spagyrischen Therapeuten zurück, die aus der Betrachtung der
Entsprechungsgesetze der Natur bestimmte Metallfunktionen mit organspezifischen
Regulationen verknüpften.
**Spagyrik nach Glückselig
(Phönix Laboratorium, Bondorf): Die Herstellungsmethode wurde
von Conrad Johann Glückselig (1864-1934), einem ehemaligen Hospitanten
bei Alexander von Bernus, entwickelt. Statt der Gärung werden
die Ausgangsstoffe hier durch „Auslaugen" aufgeschlossen
und danach destilliert.
***Spagyrik nach Heinz
(Heinz-Spagyrik-Institut, Braunschweig): Das Verfahren geht auf den
Heilpraktiker Ulrich Jürgen Heinz (geb. 1941) zurück, seine
Weiterentwicklung wird „Cluster-Medizin" genannt. Die
wesentlichen Verfahrensschritte Gärung, Destillation und Veraschung
werden zweimal durchgeführt. Zentrales Heilmittel in dieser
Methode ist ein aus dem jeweiligen Patientenblut hergestelltes Präparat.
**Spagyrik nach IFAS
(Institut für angewandte Spagyrik, Hanau):
Die Präparate werden von der Firma „Lemasor" produziert
und stimmen mit deren Verfahren überein (s. dort). Einige der
Mittel werden lediglich noch mit farbigem Licht bestrahlt.
*„Spagirik" nach Krauß
(ISO Arzneimittel GmbH, Ettlingen):
Theodor Krauß (1864-1924) entwickelte nach dem 1. Weltkrieg
mit dem Apotheker Johannes Sonntag ein Arzneisystem, daß er „Spagirik" nannte.
Außer der Gärung bedient sich dieses Verfahren jedoch
keiner der traditionellen spagyrischen Techniken. Der Extrakt wird
auf D2 homöopathisch potenziert.
**Spagyrik nach Lemasor
(Lemasor GmbH, Püttlingen):
In dieser Herstellungsmethode nach Heilpraktiker Thomas Bönschen
wird auf eine Gärung verzichtet, statt dessen werden alkoholische
und wäßrige Auszüge verwendet. Die Präparate
sind eher Wirkstoff als energetisch orientiert.
**Spagyrik nach Pekana
(Pekana Naturheilmittel GmbH, Kißlegg):
Das Verfahren von Dr. Peter Beyersdorff verzichtet auf Destillation,
um Vitamine, Enzyme und Biokatalysatoren nicht zu zerstören.
Es ist damit eine nicht energetisch, sondern wirkstofforientierte
Methode.
*****Spagyrik nach „Solitaire"
(Solitaire, Kirchzell):
Die von Achim Stockhardt in eigenen Studien entwickelte Methode verwendet
Gärung, Destillation und Veraschung und berücksichtigt
zudem kosmozyklische Bedingungen. Es werden nicht nur Tinkturen,
sondern auch über 1-1,5 Jahre lang zyklisch bearbeitete spa-gyrische
Essenzen (s.o.) hergestellt, die bereits der eigentlichen Alchemie
zugerechnet werden können.
*Spagyrik nach Strathmeyer
(Strath-Labor, Donaustauf):
Die von dem Chemiker Walter Strathmeyer (1899-1969) entwickelte Methode
verzichtet auf Destillation und Veraschung und weicht damit weit
von den traditionellen Vorschriften ab.
***Spagyrik nach Zimpel
(Staufen-Pharma, Göppingen): Ab 1870 ließ Carl-Friedrich
Zimpel spagyrische Mittel herstellen. Die heute produzierten Präparate
entsprechen nicht mehr exakt Zimpels Vorschriften, da die damaligen
Pflanzenmischungen heute als Komplexmittel gelten und wegen arzneimittelrechtlicher
Probleme weitgehend vom Markt genommen werden mußten. Die Mittel
werden jedoch weiterhin nach den drei traditionellen Techniken Gärung,
Destillation und Veraschung hergestellt, dabei orientiert man sich
an den überlieferten Vorschriften von Johann Rudolf Glauber
(1604-1668), „Erfinder" des Glaubersalzes. |
Sulfur
(Seele) ;und Merkur (Geist) werden durch Destillation aus der
Pflanze befreit
Zumindest in Ansätzen wissenschaftlich bewiesen
ist auch, daß im Laufe des spagyrischen Herstellungsprozesses
verschiedene, für eine Heilanwendung interessante Veränderungen
mit den Ausgangsstoffen geschehen: So entsteht im Laufe der Gärung
durch die natürliche Tätigkeit der Bakterien eine Vielzahl
unterschiedlicher Enzyme und Vitamine, die auf den Stoffwechsel
eine förderliche und regulierende Wirkung ausüben können.
(Daher verzichtet man zum Beispiel in der Spagyrik nach Strathmeyer,
s. Kasten links, auf eine weitere Verarbeitung, um diese Wirkstoffe
möglichst weitgehend zu erhalten.) Das eigentliche Ziel der
oben beschriebenen traditionellen spagyrischen Verarbeitung der
Stoffe aber scheint eher auf eine „Speicherung" der
Informationen im Wasser - ähnlich wie in der Homöopathie
- ausgerichtet zu sein. Informationsträger könnten die
Wassermoleküle selbst sein, das heißt ihre spezielle
geometrische Anordnung etwa in Form von Dodekaedern (ein von 12
fünfeckigen Flächen begrenzter Körper) und größerer
mehrflächiger Körper, den sogenannten Buckyballs, und
daraus zusammengesetzte, oft spiralförmige Strukturen. Sie
bilden sich um Ionen, Enzyme oder andere elektromagnetisch aktive
Substanzen herum. Die Existenz dieser „Wassergeometrie" und
ihre Stabilität sogar noch im Wasserdampf konnte 1995 und
1996 an den Universitäten von Pennsylvania und Berkeley, USA,
nachgewiesen werden (s. esotera 10/96, „Die heilige Ordnung").
Verwandlung der Materie
durch Enzyme
Damit besteht eine zumindest theoretische Erklärungsmöglichkeit
dafür, wie Pflanzen, Mineralien und Metalle ihre „Fingerabdrücke" im
Wasser hinterlassen, wie also Informationen, von einem „Gedächtnis" des
Wassers gespeichert werden können.
Auch eine Speicherung der Einflüsse von Gestirnkonstellationen -
die sogenannte kosmozyklische Bearbeitung und Verschüttelung der
spagyrischen Tinkturen - könnte auf diesem Wege geschehen. Daß Wasser
sich tatsächlich unter dem Einfluß der Gestirne verändert,
haben die Forschungen von Prof. Giorgio Piccardi, Prof. W. Peschka und
Dr. Georg Unger (s. esotera 9/97, „Das elementare Gedächtnis")
bewiesen.
Aber auch schon der ein- oder mehrmalige Destilliervorgang selbst kann
dem Wasser eine Heilwirkung verleihen. Bekannt ist, daß dadurch
die natürliche Konzentration des Deuteriums, eines Isotops des Wasserstoffs,
verringert wird. Jüngste Forschungen von Dr. Gabor Somlyai, Budapest,
haben nun ergeben, daß dem Deuteriumgehalt im Körper eine
Schlüsselrolle bei der Regelung der Zellteilung und bei anderen
Stoffwechselprozessen zukommt. In Tierversuchen belegte er eine krebshemmende
Wirkung von Wasser mit vermindertem Deuteriumgehalt. Das heißt
freilich nicht, schon das destillierte Wasser in spagyrischen Präparaten
allein könnte deren besondere Heilwirkung erklären und auf
die Ausgangsstoffe der spagyrischen Präparate käme es überhaupt
nicht an. In der sogenannten Dünnschicht- Chromatografie (ein Verfahren
zur Trennung von Stoffgemischen, das die unterschiedlichen Wanderungsgeschwindigkeiten
der Komponenten in einem Filterpapier ausnutzt und für Qualitätsprüfungen
verwendet wird) können sehr wohl unterschiedliche Pflanzenprodukte
in den Tinkturen identifiziert und sie können von homöopathischen
Präparaten der gleichen Pflanze oder gleichen Gemischen unterschieden
werden.
In speziellen Glasbehältern
(re.) gären und „reifen" die angesetzten Kräutermixturen.
Sie werden in einem achteckigen Pavillon (unt.) gelagert und
u. a. bei Sonnenauf- und -untergang sanft bewegt |
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Ebenso spektakulär wie die neuen Erkenntnisse über
die Eigenschaften von Wasser sind Forschungen von Louis Kervran,
die ein neues Licht auf die Behauptungen der Alchemisten werfen,
chemische Elemente umwandeln zu können. Nach der herrschenden
Wissenschaftstheorie ist dies nur unter extrem hohem Energieaufwand
in Teilchenbeschleunigern möglich. Der Direktor des französischen
Instituts für Arbeitsmedizin in Paris, Mitglied der „New
York Academy of Science" und des wissenschaftlichen Beirats
der UNESCO, konnte nun wissenschaftlich belegen, daß unter
Beteiligung natürlicher Enzyme zumindest einige chemische
Elemente tatsächlich auch „bei Zimmertemperatur" umgewandelt
werden können. Kervran schloß dazu Samen und Keimlinge
für mehrere Wochen in Glasbehälter hermetisch ein und
bestimmte in Abständen die Konzentration chemischer Elemente.
Das Verfahren ergab, daß verschiedene Elemente, zum Beispiel
Kalium und Wasserstoff oder Magnesium und Sauerstoff durch spezifische
Enzyme in Kalzium umgewandelt werden; Natrium und Wasserstoff verwandeln
sich auf diesem Wege in Magnesium, und aus Natrium und Sauerstoff
wird Kalium. „Biologische Transmutation" oder auch „Kervran-Effekt" nennt
man dieses Phänomen - gewissermaßen ein natürlicher „alchemistischer" Prozeß,
der in direktem Widerspruch zu Grundannahmen der Wissenschaft steht.
Spagyrik, Homöopathie, Pflanzenheilkunde
- was sind die Unterschiede?
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Der wohl berühmteste Alchemist dieses
Jahrhunderts, Baron Alexander von Bernus, nahm eine Abgrenzung
der Spagyrik zu anderen Arzneisystemen wie folgt vor:
„ Spagyrik entzieht sich einer Einordnung in andere empirische Behandlungsmethoden.
Sie ist keine Phytotherapie, obgleich es sich auch um die Destillation bekannter
Heilpflanzen handelt. Sie ist keine Homöopathie, obgleich es sich auch um
Urtinkturen etwa im Sinne der Homöopathie handelt. Sie zählt nicht
zu den anthroposophisch ausgerichteten Heilmethoden, obgleich es sich auch um
eine Beachtung in der Anthroposophie genutzter Bedingungen handelt, etwa gewisser
astrologischer Grundvoraussetzungen. Sie zählt nicht unmittelbar zur Alchemie,
obgleich es sich auch um äußerste Aufschließung und Vereinigung
handelt, um Trennung und Zusammenfügung, in einem bestimmten Grade sogar
um Verwandlung." (Zur Beschreibung des spagyrischen Herstellungsprozesses
s. Kasten S. 53)
Die Münchner Heilpraktikerin Anna Röcker, Mitglied des „Arbeitskreises
für Anwender der Soluna- Spagyrik", beschreibt die Unterschiede
auf der Wirkungsebene so, daß spagyrische Präparate sowohl
in das Körperliche als auch ins Geistige des Menschen wirken
können. Im Unterschied dazu sei die Wirkung von Mitteln herkömmlicher
Pflanzenheilkunde im Geistigen weit schwächer. Spagyrische Präparate
könnten ihrer Erfahrung nach jedoch auch gut mit allen anderen
Heilmitteln kombiniert werden, die sie dann in ihrer Wirksamkeit
unterstützen würden - egal, ob es dabei um Bachblüten
und den Bereich des Seelischen oder um schulmedizinische Medikamente
und den Körper handle. |
Die
gewonnene Essenz ist Träger der verborgenen „Heilinformation"
Nach wie vor wissenschaftlich ungeklärt ist auch ein bereits
1924 von Prof. Dr. Adolf Miethe entdeckter Effekt beim Betrieb
von Quecksilberlampen: Bei einer Spannung von 170 statt der heute üblichen
220 Volt altern die Lampen schneller und Quecksilber verwandelt
sich in Gold - freilich nur in winzigen Mengen, was eine technische
Nutzung unrentabel macht. Wieso diese Kernumwandlung aber überhaupt
geschehen kann, ist auch nach 70 Jahren noch ein Rätsel. Alchemistische
Prozesse entsprechen offenbar einer solchen noch weitgehend unbekannten „anderen" Chemie
und Physik, die anstatt eines hohen Aufwands an Energie mit geringen
rhythmischen, zyklischen Veränderungen operiert. Die Alchemie
beschreibt diese Vorgänge in einer symbolisch verschlüsselten
Sprache, mit der Naturwissenschaftler freilich kaum etwas anfangen
können. Ihre Bedeutung entschlüsselt sich vielfach erst,
wenn der alchemistische Adept sich bemüht, die traditionell überlieferten
Vorgänge in vielen Versuchen im Labor selbst nachzuvollziehen.
Stärkung des „inneren
Lichtes" im Menschen
Das Ziel des Alchemisten, in seinen spagyrischen Heilmitteln die
drei Urprinzipien Sal, Sulfur und Mercurius - und damit „das
in der Materie gefangene Licht" - aus den jeweiligen Ausgangssubstanzen
zu befreien, hat eine Entsprechung auch im Ziel der Behandlung
mit spagyrischen Präparaten: Das „ursprüngliche
Licht", die individuelle „Seelenenergie" des Patienten
soll gestärkt werden, damit er seine ureigene Lebensaufgabe
erfüllen kann.
Was hier beschrieben wird, ist nicht mehr weit entfernt von fortgeschrittensten
Erkenntnissen heutiger Medizin und Wissenschaft. So wurde erst vor wenigen
Jahren im Rahmen der sogenannten Psychoneuroimmunologie (PNI), bei Biofeedback-Experimenten
und der Erforschung meditativer Zustände bestätigt, welch großen
Einfluß psychische und geistige Kräfte auf die Materie - in
diesem Fall den Organismus - haben können (s. auch den Beitrag über
Gehirnwellen-Training in diesem Heft auf S. 16 ff.). Sogar sogenannte
Spontanheilungen schwerster Krankheiten wie Krebs im letzten Stadium
stehen fast immer in Zusammenhang mit geistigen Prozessen, nämlich
einer grundlegenden Veränderung der „inneren" Einstellung.
Jeder einzelne könne daher selbst zur „Spiegelung des alchemistischen
Geheimnisses" werden, sagte „Soluna"- Alchemist Marino
Lazzeroni, denn er könne „das göttliche Licht, das in
ihm ,gefroren` ist, zum Erstrahlen bringen".
Literatur:
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Ulrich Arndt, „Schätze
der Alchemie: Edelstein-Essenzen“, und „Metall-Essenzen“,
beide im Hans-Nietsch-Verlag Freiburg 2002/03
Hans-Josef Fritschi: „Spagyrik. Lehr- und Arbeitsbuch",
Gustav Fischer-Verlag, Ulm 1997
Helmut Gebelein: „Alchemie. Die Magie des Stofflichen",
Diederichs Verlag, München 1996 Alexander Roob: „Alchemie
und Mystik", Benedikt Taschen Verlag, Köln 1996
Rudolf Hauschka: „Substanzlehre", Klostermann GmbH, Frankfurt
1990
Peter Schleicher: „Grundzüge der Immundiagnostik u. Immuntherapie",
Hippokrates Vlg., Stuttgart 1997 |
Nähere Informationen:
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zu den spagyrischen Arzneimitteln in der
Apotheke und teilweise
direkt beim Hersteller.
zu den alchemistischen Essenzen im Internet: www.edelstein-essenzen.de ;
Testberichte: www.life-testinstitut.de |
Bildquellen: ©Soluna Heimittel Gmbh
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Nähere Infos zum Benny-Bär und Bezug: |
allesgesunde a+w gmbh, Otto-Raupp-Str. 5, 79312 Emmendingen, Tel: 07641-935698, Fax: 935699,
E-Mail: info@allesgesunde.de, internet-shop: www.allesgesunde.de |
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