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Darmreinigung - Hausputz für den Körper Darmreinigung - Hausputz für den Körper Erschienen in: „grenzenlos“, Heft August/September, 2005, ab Seite 6

Darmreinigung - Hausputz für den Körper

Die Verschlackung des Darms ist oftmals der erste Schritt zu vielen chronischen Erkrankungen, Kraftlosigkeit und Schlafstörungen. Doch Selbsthilfe ist möglich: spezielle Kuren oder gezielte Nahrungsergänzungen reinigen den Darm, verbessern die Verdauung und stärken die Abwehrkräfte

Von Ulrich Arndt

Über Zweidrittel der Deutschen leiden nach Schätzungen von Naturheilärzten und Heilpraktikern unter gestörter Darmflora, Parasiten und Verpilzung. Viele wissen es nicht einmal, sondern haben sich mit Blähungen, Wechsel von Durchfall und Verstopfung und häufiger Müdigkeit arrangiert. Auf Dauer aber kommt es auch zu fatalen Folgen für das Immunsystem und die gesamte Vitalität. „Der Tod sitzt im Darm“, wussten bereits die Kur- und Naturärzte vor über 100 Jahren. Der Darm ist tatsächlich die vielleicht wichtigste Quelle von Vitalität und Gesundheit: Zirka 80 Prozent unseres Immunsystems ist von einer gesunden Darmflora – den Millionen freundlicher Bakterien, die unsere Nahrung so aufbereiten, dass wir die enthaltenen Nährstoffe überhaupt erst aufnehmen können – abhängig. Einige der Darmbakterien stellen sogar erst die von uns dringend benötigten Vitamine etwa der B-Reihe her. Schätzungen zufolge leben in unserem Darm mehr Bakterien als unser Körper Zellen hat. Stimmt ihre Mischung nicht, dann werden unsere Abwehrkräfte geschwächt und wir nehmen nicht mehr genügend Vitalstoffe aus der Nahrung auf. Mehr noch: Der Darm selbst wird zum Krankheitsherd, denn wird die Nahrung nicht mehr richtig verdaut, sondern verwest und fault, dann entstehen Giftstoffe. Eine Darmreinigung und –sanierung ist daher die Basis für eine nachhaltige Heilung verschiedenster „Zivilisationskrankheiten“ von chronischen Entzündungen, Abwehrschwäche, Asthma und Nasennebenhöhlen-Erkrankungen bis zu Arthritis, Rheuma, Allergien und Migräne. Pioniere der Natur- und Ernährungsheilkunde wie Mayr und Bircher-Benner haben das aufgrund langjähriger praktischer Erfahrungen bereits vor Jahrzehnten erkannt und daher spezielle Diätkuren und Ernährungsformen entwickelt.

Einfache Tipps für den gesunden Darm

In vorigen Jahrhunderten genügte oft noch eine jährliche Fastenzeit, um den Körper von einem Großteil der „Schlacken“ wie Stoffwechselresten im Körper und Ablagerungen im Darm zu reinigen. Wenn die Wintervorräte zur Neige gingen, wurde zur Fast(en)-Nacht ausgelassen gefeiert, um anschließend – notgedrungen – zu fasten.
Heute ist das Nahrungsangebot zu jeder Jahreszeit mehr als reichlich, und von der Fastenzeit ist im allgemeinen nur noch der närrische Teil geblieben. Vor allem aber wird die Verdauung das ganze Jahr über durch industriell verarbeitete und damit wenig gesunde bis ausgesprochen ungesunde Kost, durch Umweltgifte und Stress belastet und der Körper dadurch mit Schlacken überfrachtet – so die Erfahrung ganzheitlich orientierter Kurärzte und Heilpraktiker. Wir essen, wie das früher nur die Könige und Fürsten konnten: zuviel tierische Eiweiße und Fette und zuviel Zucker und Alkohol. So wundert es nicht, dass ein sehr hoher Prozentsatz der westlichen Bevölkerung übersäuert ist und unter einer gestörten Darmflora leidet.
Natürlich versuchen Heilkundige seit langem, der Fehlernährung zu begegnen. Nach ihren Erkenntnissen ist die Grundlage für einen gesunden Darm: eine an basischen Stoffen reiche Ernährung aus Gemüse, Obst, Salaten, Nüssen und Vollkorn und mit nur geringen Anteilen an Fleisch, Milchprodukten ist die Basis auch für einen gesunden Darm. Um einen bereits gereizten und verschlackten Darm nicht zu überlasten, ist zudem eine an die „Trennkost“ angelehnte Ernährung hilfreich – also Eiweiß (wie Fleisch und Fisch) nicht zusammen mit Stärke (wie Nudeln und Kartoffeln) oder mit Zucker (Obst und Dessert) essen. Gut verdauliche Kombinationen sind: Fett mit Stärke (wie Butter und Kartoffeln), Fett und Säure (wie fettiger Fisch mit Sauerkraut) und Säure mit Zucker (wie Joghurt mit Obst).

Hinzu kommen einige einfache Tipps und Regeln:

dot„Gut gekaut ist halb verdaut“. Dieser alte Redensart ist heute wichtiger denn je. Viele Menschen essen viel zu hastig und die Nahrung wird im Mund nicht genügend zerkleinert und vorverdaut. Die Folge: die Verdauungsorgane werden gereizt und es kommt häufiger zu Gärung und Fehlverdauung mit der Bildung giftiger Stoffe und insgesamt zur Darmverschlackung.
dot„Bitter ist besser“ für unseren Darm, denn dadurch werden nicht zuletzt die Verdauungssäfte angeregt. Leider wurde aus vielen Gemüsearten die Bitterstoffe herausgezüchtet und diese fehlen uns jetzt. Wie eine Studie ergab, können Verdauungsbeschwerden und bauchbetontes Übergewicht nur durch die Einnahme von Bitterpflanzen (in der Studie von „Urbitter“-Granulat) erheblich gelindert und sogar ganz zum Verschwinden gebracht werden. Schon nach vier Wochen sankt das Gewicht bei den Teilnehmern um durchschnittlich 1,5 kg und der Stuhlgang hatte sich weitgehend normalisiert. Daher täglich zu jeder Mahlzeit etwas Bitteres essen oder eine Nahrungsergänzung aus Bitterpflanzen einnehmen.
dot„Bärlauch bringt die Bärenkraft“ wussten früher die Kräuterkundigen. Warum das tatsächlich so ist, belegen moderne Untersuchungen. Bärlauch enthält wichtige Schwefelverbindungen, die unseren Körper von Schwermetallen und anderen Schadstoffen reinigen – insbesondere der Darm wird dabei stark entgiftet. Außerdem fördert Bärlauch die gesunde Darmflora und verdrängt Pilzinfektionen wie den Darmpilz Candida albicans. In einer Studie konnte so ohne strenge Diät, sondern nur durch Einnahme von täglich dreimal 2 Kapseln Bärlauch-Granulat innerhalb von 8 Wochen der Candida-Darmpilz eingedämmt und die Abwehrkräfte messbar gestärkt werden.

Methoden der Darmsanierung

Beugt die oben beschrieben Ernährungsweise der weiteren Darmverschlackung vor, so kann sie doch nicht ausreichend sein, um alle alten Schlacken aus dem Darm zu lösen. Dafür können verschiedene spezielle Darmkuren durchgeführt werden, die möglichst mehrmals durchgeführt werden sollten. Die zur Zeit verbreitetsten Methoden sind die verschiedenen Fastenkuren und die Colon-Hydro-Therapie, eine moderne Form des Einlaufs, bei der der Dickdarm mit Hilfe eines Gerätes gespült wird.

Bärlauch-Bitter-Kur: Durch die Einnahme von Bärlauch-Präparaten vor und Bitterpflanzen-Granulat zu jeder Mahlzeit wird die Verdauung verbessert und die Darmflora auf schonende Weise aufgebaut und gestärkt. Eine begleitende Ernährungsumstellung auf eine zuckerarme Kost mit wenig tierischen Eiweißen und Fetten und viel Gemüse, Obst und Vollkorn ist nötig. Die Kur sollte 3-6 Monate fortgeführt werden und am besten danach in geringerer Dosierung sogar noch länger.

Clen-Me-Out-Programm: Darmkur nach Dr. Richard Anderson bei der spezielle Kräutershakes, Tonerde und Flohsamen eingenommen werden. Zusätzlich werden Darmbakterien eingenommen oder per Einlauf zugeführt. Die Kur erfolgt in drei Stufen: erst wird eine Mahlzeit durch die Präparate ersetzt, dann zwei, dann alle 7 Tage lang nur noch Shakes. Täglich Einläufe zur Darmspülungen werden empfohlen.

Darmspülungen: Möglich sind normale Einläufe oder eine Colon-Hydrotherapie beim Heilpraktiker (letztere ist intensiver, da das Wasser meist tiefer in den Darm gelangt). Die Darmspülung daheim wird mit ca. 1-1,5 Litern körperwarmen Wasser gemacht. Die Wassermenge spült den Darm kräftig aus. Eine begleitende Einnahem von Flohsamen bzw. die Kombination mit Tonerde- oder Olivenöl-Fasten wirkt unterstützend. An jedem zweiten oder dritten Tag erfolgt nach der Darmentleerung noch ein zweiter Einlauf mit ca. 150 ml körperwarmen Kaffee, der die Leber zur Entgiftung anregt.

Gray-Kur: Während der dreimonatigen Kur werden spezielle pflanzliche Reinigungstabletten und der sogenannte Massebildner (vor allem aus Flohsamen, Spirulina und Zwiebelschalen) eingenommen. Hinzu kommt eine pulverförmige Laktobakteriennahrung aus Zwiebel, Spirulina, Kalziumkarbonat und Löwenzahnwurzel, durch die das Wachstum der natürlichen Darmbakterien gefördert wird.

Olivenöl-Fasten: Bei dieser meist einwöchigen Fastenvariante nimmt man nur Wasser und zwei Esslöffel Olivenöl mit einem halben Glas sauren Orangen- oder Grapefruitsaft zu sich, und zwar vier- bis fünfmal täglich. Durch das Fasten wird die laufende Verschlackung unterbrochen, und das Öl löst alte Schlacken. Um den Dickdarm vollständig zu reinigen, sind mehrere Wiederholungen des Olivenölfastens nötig.

Symbioselenkung: Hierbei werden gesunde Darmbakterien wie Lactobacillus, Acidophilus und E.coli in hoher Dosierung zugeführt. Dazu muss eine Diät eingehalten werden, die ihre Ansiedlung fördert: kein Zucker, wenig tierische Einweiße und Fette, dafür viel Gemüse, Salate, Obst und etwas weniger Vollkornprodukte. Auch milchsaure Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut und Brottrunk sind hilfreich.

Tonerde-Fasten: Ein siebentägiges Saftfasten wird durch die mehrmalige Einnahme pro Tag von Tonerde (auch Bentonit, Vulkanasche und Aion-A-Heilerde werden verwendet) und Flohsamen ergänzt. Hierbei löst die feine Erde die alten Schlacken, und Flohsamen helfen, diese auszuscheiden. Mehrere dieser Kuren sind nötig, um alle alten Darmverkrustungen zu entfernen.

Zu jeder Darmsanierung gehört auch der Ausgleich einer eventuellen Übersäuerung und die Behandlung etwaiger Candida-Darmpilze. Dazu nehmen Sie 4-8 Wochen vor einer Darmkur abends vor dem Schlafengehen zirka 1 Teelöffel Natron, „Urbase extra“ oder ähnliche Basenpulver (und bei stärkerer Übersäuerung auch noch morgens _ Stunde vor dem Frühstück). Als Anti-Pilzmittel haben sich statt des bedenklichen schulmedizinisch verordneten „Nystatin“ eine Kombination der naturheilkundlichen Mittel von Fortakehl, Pefrakehl und Albicansan bewährt (bitte konsultieren Sie bei Darmpilz einen Heilpraktiker).

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Bitte beachten Sie: Die Informationen dieses webs sind journalistische Aufbereitungen des jeweiligen Themas und ersetzen keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen und Erkrankungen suchen Sie bitte zuerst einen Arzt oder Heilpraktiker auf.
Ausdrücklich sei zudem darauf hingewiesen, dass in Artikeln eventuell beschriebene Methoden, Therapien, Hilfsmittel und Nahrungsergänzungen lediglich Hinweise und Verfahren einer alternativen, esoterischen oder traditionellen Erfahrungs-Heilkunde darstellen und keine Heilmittel und anerkannte Therapieformen im Sinne der heutigen Schulmedizin sind.

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