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Erschienen in: "esotera" 3/2000 (Seite 10-15) und "Paracelsus-Magazin" 3/VII Januar 2010, S.40-43, und 4/VII, S.45-48, Februar 2010
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Español |
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Gesund sein ist eine Herzenssache
Echte Herzlichkeit und positive Gefühle stärken
die Gesundheit. Sogar, wenn man sie willentlich hervorruft. Das
ergaben jahrelange Studien eines Forschungs-Instituts in Kalifornien.
Darauf aufbauende Programme zur „inneren" Stress-Bewältigung
werden in den USA bereits mit Erfolg eingesetzt in Firmen, Schulen
und bei der Army
Von Ulrich Arndt
Positive Gefühle wie Liebe, Fürsorge und Anerkennung sind nicht
nur einfach angenehmer als negative. Sie sind zugleich auch der Schlüssel
zu körperlicher Vitalität, Stärkung der Abwehrkräfte
und höherer Leistungsfähigkeit. Wie ein Dirigent schafft der
mit positiven Emotionen verbundene ruhige, gleichmäßige Herzschlag
Harmonie und Ordnung im Zusammenspiel des riesigen Orchesters Organismus.
Der Vorgang ist sogar „ansteckend": Auch bei in der Nähe
befindlichen anderen Menschen werden Herz, Hirn, Nerven und Hormonsystem
messbar harmonisiert, wenn jemand Positivität und „Herzlichkeit" ausstrahlt...
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Doc Lew Childre ist
der Gründer des alternativmedizinischen Institute of Heart-Math.
Unt.: In Bluttests werden die Antikörper und damit die
Stärke der Abwehrkräfte bestimmt; Beleg für
den Einfluss von Gefühlen. Ganz unt.: die Institutsgebäude
in Boulder Creek |
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Was klingt wie eine esoterische Schwärmerei,
sind harte Tatsachen spektakuläres Ergebnis zahlreicher Studien,
die in den letzten zehn Jahren am „Institute of Heart-Math" im
kalifornischen Boulder Creek durchgeführt wurden. Und neueste
biologische Grundlagenforschungen bestätigen: Unser Herz ist
weit mehr als eine simple mechanische Pumpe. Es besitzt sogar ein
eigenes „Gehirn" und eine unabhängige Hormonproduktion, über
die der gesamte Organismus beeinflusst werden kann.
Damit werden alte esoterische Lehren über die zentrale Bedeutung
des Herzens, des Zentriertseins im Herzen und im Gefühl der Liebe,
wissenschaftlich bestätigt. Wichtig dabei ist: Auch wenn die positiven
Gefühle willentlich etwa per „Herz-Meditation" erzeugt
werden, tritt die heilsame Wirkung ein, können Herz und Nerven geschützt
und regeneriert werden. Das Immunsystem wird messbar gestärkt. Emotionale
und seelische Konflikte werden gemildert oder sogar ganz gelöst.
Der gesamte Organismus wird energetisiert, vitalisiert und ein Stück
gesünder.
Den gegenteiligen Effekt konnten die Forscher des Heart-Math-Instituts
ebenfalls nachweisen: Stress, negative Gefühle wie Angst und Frustration
und eine Diskrepanz zwischen Denken, Handeln und Fühlen führen
zu einer Schwächung des gesamten Körpers und zu Störungen
im Herz-Kreislauf-System. Nach starken negativen Emotionen, beispielsweise
einem fünfminütigen Wutausbruch, kann es jeweils bis zu sechs
Stunden dauern, ehe sich die dadurch gestörten Abwehrkräfte
wieder erholt haben. Zudem wird von negativem Gefühlsstress das
vegetative Nervensystem, das zentrale Körperfunktionen wie Atmung,
Verdauung und Stoffwechsel reguliert, dauerhaft durcheinander gebracht.
Dadurch steigt zum Beispiel das Risiko, an Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen
zu sterben, um 40 Prozent. Die Gefahr, nach einem Herzinfarkt einen zweiten
zu bekommen, verdoppelt sich. Die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen
Herztodes zum Beispiel ist bei Menschen mit starken Ängsten sogar
sechsmal höher als bei anderen. Damit bildet emotionaler Dauerstress
ein größeres Gefahrenpotential für die Gesundheit als
Zigarettenrauchen.
So erkennen Sie gefährlichen
Dauerstress |
Zwischen „75 bis 90 Prozent aller
Arztbesuche erfolgen heute aufgrund von Störungen, die
auf Stress zurückzuführen sind", betont Dr.
Paul Rosch, Präsident des Amerikanischen Instituts für
Stressforschung. Nach einem Arbeitsbericht der Vereinten Nationen
von 1992 kann Stress am Arbeitsplatz als „die" Krankheit
der Gegenwart angesehen werden und gilt mittlerweile als weltweite „Epidemie".
Das Fortschreiten von stressbedingten Gesundheitsstörungen
wird in zwei Phasen eingeteilt:
- Stress-Stadium: Schlafstörungen, Überreaktionen,
Hyperaktivität, Angst, Störungen im Atem-
und Herzrhythmus wie „Herzrasen" und Hyperventilation.
In dieser Phase wird das Leistungsvermögen des
Organismus jeweils kurzzeitig erhöht und fällt
danach wieder ab.
- Stress-Stadium: Wirken die Stress erzeugenden Umstände
jedoch weiter, verliert der Organismus seine Regulationsfähigkeit.
Es kommt zum dauerhaften Abfall von Energie, Ausdauer
und Vitalität. Chronische Müdigkeit, Erschöpfung
und allgemeines Desinteresse nehmen zu. Dauerstress
führt zu Rhythmusstörungen des vegetativen
Nervensystems, die wiederum mit Depressionen, Reizdarm,
Allergien, Asthma, Migräne und anderen Gesundheitsstörungen
in Zusammenhang stehen.
Erste Stress-Anzeichen sind:
• wiederkehrende Muskel-Anspannungen, besonders im Bereich von Schultern
und Nacken,
• Kopfschmerzen,
• Vergesslichkeit, insbesondere in Alltags-Angelegenheiten,
• Nervosität, Fahrigkeit, geistige Abwesenheit und ungewöhnliche
Wortkargheit,
• erhöhte emotionale Empfindlichkeit,
• Hautrekationen wie Neurodermitis,
• Verdauungsstörungen.
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Im Gegensatz zum Nikotin können jedoch Stress
und negative Gefühlssituationen im Alltag nicht völlig
gemieden werden. Um die verblüffenden Heilwirkungen positiver
Gefühle dennoch im Alltag bei entsprechender Übung sogar
schon in der jeweiligen Stress-Situation nutzen zu können,
wurden am Heart-Math-Institut einfache Visualisationen (s. Kasten
S. 13) und eine spezielle „Herz-Musik" entwickelt. „Durch
sie kann der Stresskreislauf schnell unterbrochen werden. Das emotionale
Gleichgewicht stabilisiert sich, innere Weisheit und Intuition
werden aktiviert, und insgesamt wächst die Fähigkeit,
auf die Herausforderungen des Lebens flexibel zu reagieren",
erklärt Doc Lew Childre, Gründer des „Institute
of Hearth-Math" und Pionier im Bereich Stressmanagement. Möglich
wurden die Entdeckungen am Heart-Math-Institut durch eine neuartige
Methode der Herzfrequenzmessung. Dabei wird das normale Elektrokardiogramm
(EKG) mit Hilfe spezieller mathematischer Formeln auf völlig
neue Art und Weise ausgewertet. Besonderes Augenmerk richten die
Wissenschaftler dabei auf Veränderungen im Schlagrhythmus
des Herzens ,(die sogenannte Herzfrequenz-Variabilität), denn
das Herz schlägt mal schneller und mal langsamer. Sie entdeckten
dabei, dass Gefühle den Abstand zwischen zwei Herzschlägen
in jeweils typischer Weise verändern. Während zum Beispiel
Frustration, Wut und Angst zu einem ungeordneten, hektischen Herzschlag
führen, lassen Anerkennung, Liebe und Fürsorge das Herz
in regelmäßigem Takt pulsieren.
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Oben: Seminar im Heart-Math-Institut
mit dem Geschäftsführer Howard Martin (steh.). Unten:
Dr. Rollin McCraty, der Forschungsdirektor des Instituts |
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Veränderungen im Herzrhythmus sind aber zugleich
auch ein Ausdruck dafür, ob das Nerven und Hormonsystem in
Harmonie ist. Das ist dann der Fall, wenn sich anregende und beruhigende
Einflüsse auf das Herz die Waage halten. Emotionaler und geistiger
Stress programmieren den Organismus auf Flucht, Angriff oder andere
Blitzreaktionen auf eine vermeintliche Gefahrensituation. Die Folge:
Die Stresshormone Adrenalin und Kortisol werden ausgeschüttet,
die Arterien verengen sich, der Blutdruck steigt, der Herzschlag
wird schneller und unrhythmischer, und Verdauungskräfte sowie
Immunsystem werden gebremst. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
steigt rapide. Hingegen führen positive Gefühle den Organismus
in Entspannung. Der Herzschlag verlangsamt sich, und sein Rhythmus
wird harmonischer. Zugleich werden Anti-Stresshormone wie DHEA,
auch bekannt als Anti-Alterungshormon (s. esotera 1/2000, „Die
Energie ewiger Jugend"), freigesetzt. Wenn man also jemanden
ehrlich lobt oder liebt, fühlt sich nicht nur der besser,
sondern man fördert auch die eigene Gesundheit. Hingegen machen
ständige Kritik, Frustrationen und eine Atmosphäre von
Angst und Misstrauen auf die Dauer krank.
Wut contra Fürsorge |
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Wut hemmt die Abwehrkräfte
(senkr. Skala: die Menge der IgA-Antikörper) so, dass
sie erst nach 6 Stunden annähernd das Ausgangsniveau erreichen |
Wie aber können Gefühle und ein durch sie
veränderter Herzschlag überhaupt einen derart großen
Einfluss auf den gesamten Organismus ausüben? Zwar erzeugt
das Herz mit seinen 2,5 Watt etwa 40- bis 60mal mehr elektrische
Energie als das Gehirn, und das vom Herzschlag produzierte elektrische
Signal kann an jeder Stelle des Körpers gemessen werden. Aber
ist auf diesem Wege auch eine derart gezielte Beeinflussung unterschiedlicher
Bereiche und Funktionen des Organismus möglich?
Negative Gefühle wie
Angst, Wut und Frustration sowie Stress machen krank
In den 70er Jahren hatten Wissenschaftler erstmals
beobachtet, dass bestimmte Gefühle mit Veränderungen
der Herzfrequenz, des Blutdrucks, der Atmung und der Verdauung
einhergehen. 1983 entdeckte man dann ein neues, allein vom Herzen
produziertes Hormon, ANF genannt. Dieses Herz-Hormon wirkt auf
Blutgefäße, Nieren und Nebennieren sowie auf viele Gehirnbereiche,
die für die Regulation im Organismus zuständig sind.
Ein erster, biochemischer Weg, wie das Herz den übrigen Organismus
steuern kann, war gefunden. Die Biologen „beförderten" deshalb
das Herz in ihren Klassifizierungen von der einfachen Pumpe zur
Hormondrüse.
Ebenfalls in den 80er Jahren fanden Mediziner heraus, dass bestimmte
Herzzellen auch wichtige chemische Botenstoffe für die Nervenleitung,
die sogenannten Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin, herstellen.
Außerdem entdeckte man eine Nervenbahn, über die das Herz
direkt die Gehirnaktivitäten hemmen oder fördern kann. Das
Herz folgt also keineswegs einseitig den Befehlen der Denkzentrale. Mehr
noch: Die Forschungen ergaben, dass das Herz sogar ein völlig eigenständiges
Nervensystem besitzt. Erst dieses herzeigene „Mini-Gehirn" ermöglicht
es auch, dass ein Herz nach einer Verpflanzung im fremden Körper überhaupt
funktionieren kann, da ja die vorher vorhandenen Nervenleitungen vom
und zum Gehirn durchtrennt sind. Es entstand ein eigener medizinischer
Forschungszweig die sogenannte Neurokardiologie , um diese Zusammenhänge
genauer zu erforschen. Das Herz stieg zum „Herz-Gehirn" auf.
In letzter Zeit wird dem Herzen von einzelnen Wissenschaftlern sogar
die ursprünglichste Funktion, die des Pumpens selbst, abgesprochen:
Das Herz treibt nämlich das Blut gar nicht wie eine Pumpe in einem „Kreislauf" durch
den Organismus zu den Herzkammern zurück. Es stellt vielmehr einen
Widerstand im vorhandenen Blutfluss dar, durch den der Druck im „Leitungssystem" erhöht
wird. Den Blutstrom zum Herzen erzeugt stattdessen das Zellgewebe des
gesamten Körpers, indem es 80mal im Laufe des Tages zirka 2,5 Liter
der flüssigen Bestandteile des Blutes austauscht. Auf diesem Wege
werden innerhalb von 24 Stunden rund 200 Liter in die Blutgefäße
abgegeben. Dieses gleichmäßige Fließen von der Körper-Peripherie über
die Venen zum Herzen wird dort durch Stauung und rhythmischen Ausstoß in
ein pulsierendes Strömen verwandelt. Der so entstehende höhere
Druck wiederum sorgt dafür, dass das Blut über die Arterien
bis zur letzten Zelle gelangen kann. Bereits 1920 hatte Rudolf Steiner,
der Begründer der Anthroposophie, erstmals diese Interpretation
der Herz-Mechanik vorgeschlagen.
„Herz-Übungen" gegen
den Stress |
Am kalifornischen Heart-Math-Institut
wurden mehrere energetische Übungen und Visualisationen
entwickelt, die als „Inner Quality Management" (soviel
wie „Psychisches Qualitätsmanagement") zusammengefaßt
wurden. Messbar reduzieren sie die negativen gesundheitlichen
Wirkungen von emotionalem und geistigem Stress und erhöhen
Leistungsfähigkeit und Kreativität. Wichtigste Technik
ist die Aktivierung der Herz-Intelligenz.
Aktivierung der Herz-Intelligenz (die „Freeze-Frame-Methode"):
Sie dient der Verschiebung der Wahrnehmung zum Herzen bzw. zur Herz-Intelligenz,
um negative Stressreaktionen augenblicklich zu stoppen und die Kreativität
zu erhöhen.
- Beobachten Sie sich und ihre Körperreaktionen
und erkennen Sie, wenn Sie sich gestresst fühlen.
- Bemühen Sie sich schon in der Stress-Situation,
Ihre Aufmerksamkeit weg vom rasenden Verstand und
Gefühlswirrwarr hin zur Herzgegend zu lenken.
Stellen Sie sich vor, Sie „atmen" mit
Ihrem Herzen, und bringen Sie so Ihre Energie in
diesen Bereich. Bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit
zehn Sekunden oder länger dort.
- Erinnern Sie sich an ein positives, fröhliches
oder beglückendes Gefühl oder an eine positive
Zeit in Ihrem Leben. Versuchen Sie, diese Gefühle
von Liebe, Fürsorge oder Wertschätzung
noch einmal in ganzer Tiefe zu erleben.
- „Fragen" Sie Ihre Herz-Intelligenz,
welche Reaktion auf die Stress-Situation angebracht
wäre eine Reaktion, die Ihren zukünftigen
Stress verringert. (Zur Steigerung der Kreativität
fragen Sie, welche kreativen Möglichkeiten und
Lösungen es für die Situation gibt.)
- Hören Sie auf die Antwort Ihres Herzens.
Freeze-Framer-Übung: Am Heart-Math-Institut wurde auch eine
spezielle Trainingssoftware mit einem Fingersensor für das gezielte
Feeedback-Training am PC entwickelt, der sogenannte „Freeze
Framer“. Auch spielerisch kann man damit den harmonisch-gesunden „Herzschlag
der Liebe“ trainieren, denn der Freeze Framer bietet auch Spiele,
wo man durch Entspannung einen Fesselbalon zum Fliegen bringt, ein
Schwarz-Bild farbig werden lässt oder einen Kesel mit Sternen-Talern
füllt. |
Pumpe, Druckwiderstand, Gehirn oder Hormondrüse
was ist nun die eigentlich Funktion des Herzens? Nach der chinesischen
Medizin, die den Begriff der Lebensenergie „Chi" zur
Grundlage hat, werden im Herzen alle Energieflüsse gemischt.
Hier sollen sich unter anderem Nahrungs-Chi, Atem-Chi und Nieren-Chi,
inneres und äußeres Chi miteinander verbinden. Anthroposophisch
orientierte Lehren sehen im Herzen ein „zentrales Organ der
Integration und Reflexion", in dem der Ausgleich zwischen „Kopf" und „Bauch",
Denken, Fühlen und Wollen stattfindet. Dem indischen Yoga
nahestehende Auffassungen wiederum halten eine Aktivierung des
Herz-Chakras -eines energetischen Zentrums, das im Bereich des
Herzens liegt- für eine der wichtigsten Voraussetzungen, um
in erweiterten Bewusstseinszuständen überhaupt tiefere
spirituelle Einsichten gewinnen zu können.
Kopf-Herz-Harmonie |
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Bei innerer Harmonie
schwingen sich die Hirnstromwellen (EEG) auf den Rhythmus der
Herzfrequenz (EKG) ein: So beeinflusst das Herz das Denken |
Die Untersuchungen am Heart-Math-Institut zeigen
nun, dass das Herz tatsächlich eine entscheidende Rolle bei
der Koordination zwischen Körper, Geist und Seele spielt:
Die Frequenz eines harmonischen Herzschlages, wie er nur bei positiven
Gefühlen aufritt, bringt nämlich andere Körperrhythmen
wie Atmung und Hirnwellen zum „Mitschwingen" und damit
in eine gesunde Harmonie. Durch den entstehenden Gleichtakt kann
das „Orchester" des Organismus erst richtig erklingen.
Stärkung der „Herz-Energie" |
Viele esoterische Lehren enthalten Methoden
zur Aktivierung der Herz-Energie, deren Wirksamkeit sich in
der Praxis bewährt hat.
„Das Herz berühren" ist eine einfache Übung aus dem Umfeld
der verschiedenen Handauflege-Techniken.
- Legen Sie beide Hände mit den Handtellern übereinander
auf die Brustmitte in Höhe des Herzens (auf
das Energiezentrum des Herz-Chakras). Richten Sie
Ihre Aufmerksamkeit dorthin. Wenn Sie ein Kribbeln,
Hitze oder ähnliche energetische Empfindungen
spüren, versuchen Sie diese zu verstärken.
(Dadurch wird die Herzenergie gestärkt.)
- Lassen Sie eine Hand auf dem Herzbereich, legen
Sie die zweite mit dem Handrücken auf die Wirbelsäule
genau gegenüber vom Bauchnabel. (Die Herzenergie
wird dadurch mit den Gefühlszentren verbunden
und die Emotionen harmonisiert.)
- Lassen Sie eine Hand weiterhin auf dem Herzbereich
und führen Sie die andere Hand nun zur Scheitelspitze
des Kopfes. Legen Sie die Hand mit der Innenfläche
auf das dortige Scheitel-Chakra. (Dadurch werden
Herzenergie und Geist verbunden und harmonisiert.)
„
Das Herz erleuchten" ist eine Visualisationsübung,
bei der man sich ein helles (göttliches) Licht im
Herzen vorstellt.
- Schließen Sie die Augen und atmen Sie einige
Minuten lang ruhig ein und aus.
- Wenn sich Ihre Gedanken beruhigt haben, stellen
Sie sich vor, wie ein strahlend helles Licht in der
Ferne auftaucht. Visualisieren Sie, wie ein Strahl
dieses Lichts Sie im Herzen berührt. Der Strahl
füllt Ihren Brustkorb nach und nach mit diesem
Licht, und schließlich ist Ihr gesamter Körper
davon erfüllt.
- Stellen Sie sich vor, wie das Licht sich nun ausgehend
von Ihrem Herzen immer weiter kugelförmig um
Sie herum ausbreitet. Genießen Sie dieses Strahlen
aus Ihrem Herzen heraus.
- Bedanken Sie sich bei dem Licht und entlassen
Sie es. Dabei behalten Sie jedoch soviel Sie wollen
davon in Ihrem Herzen zurück oder lassen eine
Hülle wie einen „Lichtpanzer" um
Ihren Körper bestehen.
„
Den Herz-Äther aktivieren" ist die zweite von
sechs Energie-Übungen zur Belebung der Chakras,
insbesondere des Herz-Chakras. Sie gehen auf Beschreibungen
von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie
zurück.
- Visualisieren Sie einen Energiestrom, der
an der Scheitelspitze in den Kopf eintritt, diesen
ausfüllt und über das Gesicht und den
Hals hinab zum Herzen fließt. Dort strömt
er in einer Spirale in den Körper hinein
und erfüllt den gesamten Brustkorb.
- Bei dieser Visualisation wird sich nach und
nach ein Gefühl von Tatendrang und/oder
Festigkeit einstellen. Machen Sie sich diese
oder andere Empfindungen dabei bewusst. Lassen
Sie zu, dass sich dieses Gefühl mit dem
Energiestrom vom Kopf zum Herzen ergießt.
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„Die harmonisierende und heilende Wirkung ist
dann am größten, wenn der Mensch seinen inneren mentalen
und emotionalen Dialog weitgehend reduzieren kann. Dadurch tendiert
der Einfluss des Gehirns auf den Herzschlag gegen Null, stattdessen
beeinflusst der Herzrhythmus die Hirnwellen", erklärt
Doc Childre. In solchen Zuständen, stellten die Herz-Forscher
fest, ist der Proband zu klareren Denkprozessen und erhöhter
Kreativität fähig. Er reagiert schneller und flexibler
und ist insgesamt leistungsfähiger. Mitunter seien auch Zustände
erweiterter Wahrnehmung aufgetreten. Vor allem aber könnten
Stress-Zustände und innere Konflikte sehr schnell abgebaut
werden. „Innerer Übereinstimmungsmodus" nennen
dies die kalifornischen Wissenschaftler ein Zustand entspannter
Wachheit, der auch in Meditationen auftritt. Bereits Mitte der
70er Jahre war man an der ersten Kundalini-Krisen-Klinik der USA
in San Francisco darauf gestoßen, dass während der Meditation
der Druckpuls des ein- und ausströmenden Herzens eine gleichmäßige
Schwingung von 7 bis 8 Hertz (= Schwingungen pro Sekunde) aufbauen
kann. Durch die akustischen Wellen können wiederum Lunge,
Zwerchfell und Gehirnmasse zum Mitschwingen angeregt werden. Und
schließlich beginnen auch die Gehirnwellen sich auf diesen
Takt einzustellen. Das kann dazu führen, dass höchst
ungewöhnliche energetische und geistige Erscheinungen auftreten,
die dem Erwachen der Kundalini-Energie, der geheimnisvollen Schlangenkraft
der Yogis (s. auch esotera 7/99, „Enträtselte Schlangenkraft"),
zumindest stark ähneln.
Der wechselnde Herzrhythmus
eines Kindes |
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Herzschlag eines
elfjährigen Jungen: Frustration führt zu hektischem,
ungesundem Herzrhythmus, Gefühle von Anerkennung hingegen
zu Harmonie |
Für die körperliche und seelische Gesundheit
ist es jedoch wichtig, eine derartige „innere Übereinstimmung" und
Harmonie nicht nur in der Stille einer Meditation zu finden. Vielmehr
soll sie gerade auch dann erreicht werden, wenn sie am nötigsten
ist: in den Stress-Situationen des Alltags. Die Mitarbeiter des
HeartMath-Instituts entwickelten für diesen Zweck spezielle
Herz-Übungen unter der Bezeichnung „psychisches Qualitätsmanagement" („lnner
Quality Management", kurz „IQM"). Die Grundtechnik
ist verblüffend einfach: Man konzentriert sich auf die Herzgegend,
indem man sich zum Beispiel vorstellt, an dieser Stelle ein- und
auszuatmen. Dabei aktiviert man in sich ein besonders positives
Gefühl. Zudem soll man versuchen, sich an eine bestimmte Situation
zu erinnern, in der dieses Gefühl schon einmal spontan aufgetreten
ist. Breite sich dieses Gefühl aus, kommen der rasende Verstand
und die Emotionen zur Ruhe. Stattdessen werde die „Herz-Intelligenz",
die ureigene innere Quelle der Intuition bzw. der „innere
Führer" aktiviert (s. auch Anleitung im Kasten S. 13).
„Diese Techniken wirken sich erstaunlich auf die Arbeitsmoral der Angestellten
aus. Vorher gaben 46 Prozent an, sich oft erschöpft zu fühlen; nach
dem Üben ging die Zahl auf 9 Prozent zurück", berichtet Carol
Mortimer, leitende Betriebsärztin bei der Computerfirma „Hewlett-Packard" in
Großbritannien, über die Erfahrungen, die in ihrer Firma mit der Anwendung
dieser Methode erzielt worden sind.
Ähnlich erfolgreich verliefen die Versuche mit 2500 Angestellten der „Canadian
Imperial Bank of Commerce", der zweitgrößten Bank Kanadas. Nachdem
sie ein halbes Jahr lang die Visualisations-Übungen im Alltag praktiziert
hatten, berichteten 82 Prozent von einer Verbesserung der Gesundheit und ihres
Allgemeinbefindens.
Positive Gefühle wie
Liebe und Fürsorge stärken die Abwehr
Mitglieder aus dem mittleren und gehobenen Management
des Mineralölkonzerns „Royal Dutch Shell" stuften
nach sechswöchiger Anwendungszeit ihre Stressanfälligkeit
als deutlich verringert ein. So nahm die Anspannung um 65 Prozent
ab, und Herzrasen verringerte sich um 38 Prozent. In Befragungen
vor und kurz nach der Anwendungszeit schätzten sie zudem,
dass ihre Sorgen um 70 und die Müdigkeit um 87 Prozent abgenommen
hätten. Zugleich seien das Glücksempfinden um 68 Prozent,
die Leistungsfähigkeit um 86, die Kreativität um 119
und die Fähigkeit zur intuitiven Entscheidungsfindung um 100
Prozent gestiegen. Auch organisatorische Ziele seien den Beteiligten
um 197 Prozent klarer geworden.
Auch bei anderen Großfirmen, wie dem Flugzeughersteller „Boeing",
bei „Cathay Pacific Airways" und dem Telefonhersteller „Motorola" wurden
die Techniken des Heart-Math-Instituts bereits erfolgreich getestet.
Soldaten in 35 Stützpunkten der US-Army lernen sie ebenso wie Kinder
amerikanischer Schulen zur Verbesserung der Leistungen. So schätzten
zum Beispiel 34 Schüler im Alter von 14 Jahren in Befragungen vor
und nach dem Heart-Math-Training ihr Leistungsvermögen, ihre Fähigkeiten
zu Mitgefühl und positivem Umgang mit Wut sowie ihre innere Haltung
gegenüber Schulstress und Selbstverantwortung um durchschnittlich
30 Prozent höher ein als vorher.
„Ziel der von uns entwickelten Techniken und der Arbeit unseres Instituts
ist es jedoch nicht nur, gesundheitliche und psychische Hilfen zur Verfügung
zu stellen. Vielmehr sollen das Herz und das Herz-Denken selbst ins Bewusstsein
der Menschen gerückt werden", wünscht sich Heart-Math-Gründer
Doc Lew Childre: „Es geht um eine Verschiebung des Blickwinkels, wie Organisationen
den Menschen, wie Menschen einander und sich selbst betrachten - also um eine
Veränderung und Entwicklung des Bewusstseins."
Infos |
Literatur: Doc Childre: „Die Herzintelligenz
entdecken. Das Sofortprogramm in fünf Schritten", „Forschungsberichte
zur HerzIntelligenz-Methode", alle VAK Verlag, 1999;
Paolo Bavastro/Hans Christoph Kümmelt (Hrsg.): „Das Herz
des Menschen", Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1999;
Florin Lowndes: „Die Belebung des Herzchakra. Ein Leitfaden
zu den Nebenübungen Rudolf Steiners", Verlag Freies Geistesleben,
Stuttgart 1997;
Siegfried Scharf: „Die Praxis der Herzensmeditation",
Verlag Hermann Bauer, Freiburg 1999
Musik: „Heart Zones. Musik zur Förderung der Herzintelligenz",
MC oder CD, VAK Verlag, Kirchzarten 1999
Infos zum HeartMath-Institut unter: www.heartmath.com
oder bei: VAK Verlag, Eschbachstr. 5, 79199 Kirchzarten
Bezug: Bücher und Freeze-Framer, Übungssoftware für
heimischen PC bei „allesgesunde-Versand“, Otto-Raupp-Str.
5, 79312 Emmendingen, Tel: 07641-935698, Fax: 935699, E-Mail: info@allesgesunde.de,
internet-shop: www.allesgesunde.de |
Bildquellen: ©VAK Verlag
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